Ältere mit mehr mentalen Ressourcen
von Elisabeth Michel-Alder
Der Druck steigt überall, in allen Branchen und Organisationen. Produktivitätssteigerungen sind gefordert, 1.5% pro Jahr werden erwartet, doch Technik allein schafft solche "Fortschritte" in personengebundenen Dienstleistungen nicht. Weder im Spital noch im Kurierdienst noch am Auskunftsschalter. So steigt der Stresslevel, die Beziehungen zu Vorgesetzten, Kolleg:innen und Kunden werden dabei mühsamer und das Feedback giftiger.
Zugleich bietet das Leben ausserhalb des Jobs immer weniger Puffer oder Kompensation, weil auch da steigende Erwartungen und Ansprüche den Takt bestimmen. Ständige Unterbrechungen dank prima medialer Vernetzung erschweren das Durchatmen oder Neben-die-Schuhe-Treten.
Good News hier für die Reiferen Jahrgänge: Auf ihre mentale Widerstandskraft können sie offenbar, so die Fachleute, gut vertrauen. Zwei Talente stehen dabei im Vordergrund: Gelassenheit und Routine. Ältere lassen sich weniger ins Bockshorn jagen und können Druck ausblenden. Und wer ein Stück schon 80mal gespielt hat, kann leichter beschleunigen als Neustartende.
