Jobs für ü65

von Elisabeth Michel-Alder

Von der grossen Freiheit und vom Dazugehören

Letzte Woche wollte der Tages-Anzeiger erfahren, was anders werden müsste, damit sich die ältere Generation wohler fühlt. Er richtete eine telefonische Hotline ein.

Neben Verkehr und Wohnen wecken beengte finanzielle Verhältnisse bei den älteren Alten akute Wünsche nach Veränderung. Junge Alte suchen (auch) offene Türen in die Erwerbsarbeit. Sie sind in guter Gesellschaft, leistet doch praktisch jede fünfte Person im Rentenalter hier und heute Lohnarbeit. Frau M. hat mit 67 - erzählt sie dem Tagi - vor kurzem ihre 40%-Stelle verloren und sucht nach Ersatz. Weil sie einen Dienst zugunsten Dritter wichtiger und fürs Selbstbewusstsein gesünder findet als jeden Tag ausschlafen und sich Gesellschaft selbst organisieren. Als alleinlebende Geschiedene kann sie auch die monatliche Überweisung gut brauchen.

Ü65 unterrichtet Fremdsprachen, erledigt Sekretariatsarbeiten, hütet Kinder, pflegt Gärten, sitzt in der Kirchenpflege und chauffiert Prominenz. Und klagt mit gutem Grund, dass sich dieser Nischenarbeitsmarkt viel zu schmal und zu trocken präsentiere. Man möchte mitwirken und Wirkung sehen. Ein erst anfangs 2014 für diese Zielgruppe eingerichtetes Jobvermittlungs-Portal im Internet hat bereits wieder dicht gemacht. Es fehlte (noch) an interessierten und kooperierenden Unternehmen und Auftraggebenden.

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