Mentoring hin und zurück

von Elisabeth Michel-Alder

Fällt andern auch auf, dass Mentoringprogramme grad steil an Beliebtheit zulegen? Warum wohl? Ein Kollege meint, weil auf diese Weise Lernen kaum was kostet. Ein anderer: Weil Mentoring - als Kontrastprogramm zu Kursen am Computerbildschirm - leibhaftige Menschen ins Spiel bringt? Sind Programme nötig, um verschiedene Generationen überhaupt miteinander ins Gespräch zu locken? Haben Filz, Seilschaften und Vitamin B im Zuge von Zuwanderung und Urbanisierung an Wirksamkeit eingebüsst? Ist Ersatz nötig? Wer weiss?

Nur wenn die Beziehung wirklich stimmt, funktioniert die Lernallianz. Das anspruchsvolle Kuppeln setzt Wahlmöglichkeiten und diese wiederum vielfältige Kennenlern-Chancen voraus. Das klassische Konzept von Mentoring mit einer überlegenen Person und einem Greenhorn ist überwunden. Ob Ältere mit Jüngeren, Männer mit Frauen oder Hierarchen mit Einsteigenden: Sie mentorieren einander wechselseitig. Kenntnisse und Wissen sind heute so breit verteilt, dass man in guten Begegnungen stets vom gegenüber Lichter aufgesteckt erhält. Beim Mentoring wird die Lichterkette organisiert.

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