Ohne Midcareer Boost geraten Fachkräfte ins Offside

von Elisabeth Michel-Alder

Dass wir alle älter werden, verflüssigt offenbar keine gesellschaftlichen Stereotype. Im Gegenteil, die Vorurteile verhärten sich. Das belegt eine Studie von "Generation", einer weltweit aktiven Nonprofit-Weiterbildungsorganisation. Ihre Befragung 2021 von Führungskräften mit Personalentscheidungskompetenz in acht Ländern auf vier Kontinenten zeigt, dass diese nur 15% der Bewerbenden ü45 (berufliche Ein- oder Umsteiger) als genügend kompetent und mit der Unternehmenskultur kompatibel beurteilen. Personen dieser Altersgruppe, die bereits im Unternehmen beschäftigt sind, kommen deutlich besser weg: 87% der befragten Manager:innen nehmen sie als gleich leistungsfähig oder sogar tüchtiger wahr als deren jüngeren Kolleg:innen.

Wie erklären befragte Führungskräfte die riesige Lücke in der Einschätzung des Arbeitsvermögens von Personen ü45? Ganz generell seien die Anforderungen mit Automation und Digitalisierung in den letzten Jahren eben gestiegen, heisst es. Personen, die rund die Hälfte ihrer Lebensspanne hinter sich haben, traut man wenig Selbstentwicklung und Erfahrungslernen zu. Wer sich als erfahrene Fachkraft im Arbeitsmarkt bewegen will oder muss, ist auf Midcareer Boosts angewiesen. Und auf Linienmanager:innen oder Auswahlsoftware, die substanzielle Wahrnehmungsboosts hinter sich haben.

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