Wer soll entscheiden, wenn es um die Zukunft geht?

von Elisabeth Michel-Alder

Vollgestopfter Saal in der Zürcher Museumsgesellschaft; es geht um ein umstrittenes Erneuerungs- und Umbauprojekt des historisch wertvollen Gebäudes. Der Vorstand spricht von Handlungsspielräumen für die nächsten 30 Jahre. Hoch interessant das Votum eines grauhaarigen weiblichen Mitgliedes. Die Dame möchte den Entscheid lieber in die Hände junger Personen legen, die sie als zukunftskompetenter einschätzt als die Mehrheit der anwesenden MUG-Mitglieder.

Es steht also die Frage im Raum, ob der Jahrgang einer Person für ihr Votum von Bedeutung ist, wenn alle über die gleiche Information verfügen. Und - wichtiger - was bewegt die Dame, sich und ihre Urteilsfähigkeit abzuwerten? Sich zu invalidisieren? Jede Einschätzung ist standortgebunden; üblicherweise beleuchten wir deshalb eine Entscheidungssituation aus unterschiedlichen Perspektiven und prüfen unterschiedliche Argumente, um der Sache gerecht zu werden. Wieso sich also aus einer Entscheidung ausfädeln?

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